Wie Dein Kind lernt, selbständig sein Zimmer aufzuräumen

Zimmer aufräumen üben mit diesen Strategien je nach Alter

Tricks und Techniken, damit Deine Kinder eigenständig ihr Zimmer aufräumen

 

Räumen Deine Kinder ihre Zimmer selbständig auf? Oder suchst Du noch nach guten Techniken, es ihnen beizubringen? Je nach Alter und Entwicklungsstand kann man unterschiedliche Techniken anwenden zum Kinderzimmer aufräumen. Allerdings ist es am einfachsten, das Kind von klein an daran zu gewöhnen, sein Zimmer aufzuräumen.

Kleine Kinder sehen das Aufräumen zunächst als Spiel an und nicht als unliebsame Tätigkeit. Beim Aufräumen des eigenen Zimmers trainiert Dein Kind vielfältige Fähigkeiten, die ihm sogar in ganz anderen Bereichen zugute kommen. Zum Beispiel seine Konzentration, seine Handlungsplanung, sein Gedächtnis, seine Fein- und Grobmotorik, sein Durchhaltevermögen, seine Eigenständigkeit. Und sein Selbstbewusstsein wird gesteigert… Wenn Dich genauer interessiert, welche enormen Vorteile das Mithelfen im Haushalt für Kinder hat, dann erfährst Du hier mehr darüber: Wie Du Deine Kinder erfolgreicher machst und Dich gleichzeitig entlastest.

In der Krippe und im Kindergarten gibt es auch immer nach dem Spielen eine Aufräumzeit, in der die gerade benutzten Spielzeuge wieder weggeräumt werden. Das kann man auf zu Hause übertragen. Vielleicht kennt Dein Kind sogar ein Aufräum-Lied oder einen Reim dazu aus dem Kindergarten, den ihr zum Zimmer aufräumen nutzen könnt?

Selbständig das Kinderzimmer aufräumen mit Anleitung für verschiedene Altersstufen, Kindergartenkinder, Schulkinder, Teenager
Wie Dein Kind lernt, selbständig sein Zimmer aufzuräumen für Kindergartenkinder, Schulkinder, verschiedene Altersstufen

 

 

So können Kleinkinder aufräumen lernen

  • Kleine Kinder müssen das Aufräumen ja erst üben. Dazu muss man sie genau anleiten und zunächst eng begleiten. Eine Aufgabe wie “das Zimmer aufräumen” ist für sie viel zu überwältigend. Sie wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen.
  • Sind die Kinder noch sehr klein (unter 3 Jahren), funktioniert es am besten, wenn man einzelne Aufgaben ansagt. Dadurch haben sie eine klare Handlungsanweisung und ein Ziel, das sie in absehbarer Zeit erfüllen können. Ich sage dazu meist jeweils eine Spielzeugkategorie an und den Ort, wohin diese Dinge geräumt werden sollten, z.B. “alle Autos in die Box”, “alle Kuscheltiere ins Bett”, “die Puppenkleidung in den Schrank”… Wenn das noch nicht geht, dann sagt man mit noch genaueren Anweisungen jeweils nur ein Spielzeug an. Immer der Reihe nach: “diese Puppe ins Puppenbett”. Nach der Erledigung dieser Aufgabe kommt dann z.B.: “und dieses grüne Auto in die Spielzeugbox da hinten…”.
  • Sobald die Kinder ein bisschen zählen können macht ihnen auch die Methode der „X Dinge“ Spaß. Dazu nennst Du eine Zahl (bei kleinen Kindern z.B. 3, bei größeren 7, 10 oder mehr) und sagst: „Jeder räumt nun 3 Dinge dorthin, wo sie hingehören.“ Das ist eine überschaubare Aufgabe und wenn die Kinder danach stolz melden, dass sie erledigt ist, können die nächsten X Dinge dran kommen. Dabei lernen die Kinder auch, selbst zu entscheiden, welche Dinge sie auswählen und an welchen Ort sie geräumt werden sollen. Sie müssen sich nun also schon stärker selbst organisieren als bei einer direkten Handlungsanweisung. Zusatztipp: indem Du die Formulierung “jeder räumt…” statt “Du räumst…” verwendest, trainierst Du Dein Kind nebenher schon darin, auch auf allgemeine Anweisungen zu hören. Ich habe schon öfter von Grundschullehrerinnen gehört, dass es teilweise ein Problem ist, wenn Kinder sich in der Schule von den Formulierungen “jeder”, “alle” usw. nicht angesprochen fühlen, weil sie vorher immer individuell angesprochen wurden. So weiß Dein Kind schon, dass es bei solchen Formulierungen auch mit gemeint ist und reagiert darauf. Du selbst musst natürlich auch X Dinge aufräumen, wenn Du schon diese Formulierung verwendest.
Strategien, um das Kinderzimmer aufzuräumen für verschiedene Altersstufen
Selbständig das Zimmer aufräumen üben für Familien mit Kindern verschiedener Altersstufen, Tipps, Tricks und Strategien

 

So können Kindergartenkinder ihr Zimmer aufräumen

  • Die Haufen-Technik. Was bei uns mit ca. 3-4 Jahren gut geklappt hat, wenn das Zimmer total durcheinander war und sie gar nicht wussten, wo sie anfangen sollten: als erste Aufgabe “in der Zimmermitte alles auf einem Haufen sammeln”. Damit konnten unsere Kinder recht leicht die erste Starre überwinden, weil das eine gut machbare Aufgabe ist. Als nächstes habe ich gefragt, ob es etwas gibt, wovon mehrere auf dem Haufen liegen. Wenn eine Antwort kam, dann haben wir genau diese Dinge (Kuscheltiere, Autos…) zuerst alle aus dem Haufen genommen und auf ihren Platz geräumt. Nun kam die nächste Spielzeugkategorie dran. Bei uns klappte die Technik gut, die Kinder freuten sich immer über den stetig kleiner werdenden Haufen. Mit der Zeit kann man beobachten, wie die Kinder immer besser einzelne Kategorien auswählen können. Und dann auch immer zügiger alle Exemplare einer Kategorie zusammensuchen und wegräumen können. Gerade in der Kindergartenzeit tut sich ganz viel in der Entwicklung der Selbst-Organisation, wenn man die Kinder lässt und sich selbst zunehmend zurück nimmt beim Aufräumen.

 

Wie Schulkinder das Aufräumen lernen können

  • Ist Dein Kind als Schulkind schon ein “Aufräum-Profi”, weil es in früheren Jahren schon mitgeholfen hat, das eigene Zimmer aufzuräumen? Dann geht es oft eher um die Motivation zum Aufräumen. Falls Du dazu Anregungen suchst, dann findest Du sie bei meinem vorhergehenden Beitrag: Wie Du den richtigen Putzplan erstellst und Deine Kinder zum Helfen motivierst! Mit Putzplan-Vorlage für meine Newsletter-Abonnenten  zum Anpassen auf eure Aufgaben.
  • Ist Dein Schulkind noch nicht so routiniert im Zimmer aufräumen? Dann hilft es, wenn ihr erstmal gemeinsam aufräumt, damit es sich mögliche Strategien von Dir abschauen kann. Diese Strategien kann man dem Kind auch erklären. Zum Beispiel, dass man alle Dinge einer Kategorie gemeinsam weg räumt. Dass man thematische Häufchen bilden kann mit Dingen, die man dann recht einfach zusammen weg räumen kann. Oder dass man gleich alle Dinge raus sucht, die sowieso nicht ins Zimmer gehören. Legt man die schon irgendwo in Richtung Tür, dann sind sie erstmal aus dem Weg.
  • Wenn ältere Kinder mal gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen, kann man ihnen z.B. sagen, dass sie sich im Uhrzeigersinn durch das Zimmer arbeiten sollen (und beim Staub putzen von oben nach unten). Aber auch sie können die Haufen-Technik anwenden, wenn sie sonst gar keinen Ansatzpunkt finden. Oder sich jeweils einzelne Kategorien vornehmen und davon jeweils alle Exemplare wegräumen. Meine Erfahrung ist, dass Kinder, die von klein auf mitgeholfen haben (erst mit einzelnen Anweisungen, später mit der Haufentechnik) es später selbständig hinbekommen, das Kinderzimmer aufzuräumen. Dabei hilft ihnen die jahrelange Erfahrung. Sie haben zunehmend gelernt, sich immer besser dabei zu organisieren und Dinge nach Kategorien sortiert wegzuräumen. Bei unserer Mittleren (6 Jahre) klappt das zum Beispiel richtig gut, das kam aber erst irgendwann mit 5 Jahren. Davor war es für sie zu unübersichtlich das ganze Zimmer allein aufzuräumen, da hat sie meist die Haufentechnik angewendet. Und uns um Hilfe gebeten, wenn das Zimmer wirklich ganz chaotisch war. Nun hat sie anscheinend gut genug gelernt, Dinge in Kategorien zu organisieren und wo die einzelnen Dinge hinkommen, dass sie es auch ohne Haufentechnik “durcheinander” kann.
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Kinder lernen ihr Zimmer aufzuräumen mit Tipps, Tricks und Strategien für verschiedene Altersstufen
So räumt Dein Kind sein Zimmer selbständig auf – für Familien und Kinder verschiedener Altersstufen

 

Aufräumen als Familie

Die liebe Michaela Schleining hat einige hilfreiche Aufräum-Spiele zusammengetragen, hier findest Du das Video dazu: Spiel und Spaß beim Aufräumen.

 

Ich hoffe, dass die Tipps auch Deinen Kindern helfen, dass das Zimmer aufräumen nun immer leichter von der Hand geht.

Was funktioniert bei euch gut, was nicht? Ich freue mich über weitere Ideen, Tipps und Anregungen gerne hier als Kommentar.

 

Möchtest Du wissen, welche Pflichten Kinder ab welchem Alter übernehmen können? Dann findest Du hier mehr dazu: Welche Aufgaben Deine Kinder im Haushalt erledigen können – je nach Alter

 

Interessiert Dich, wie Du Deine Kinder nebenher im Alltag fördern kannst? Dann findest Du hier:

Werte fördern eine Fülle an Werten, die Du mit einfachen Anregungen fördern kannst.

Beispiele für solche Werte: Dankbarkeit, Eigenständigkeit, Mitgefühl, Kreativität, Geduld, Selbstbewusstsein, Ehrlichkeit.

2 Kommentare zu „Wie Dein Kind lernt, selbständig sein Zimmer aufzuräumen“

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