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Wie Du die Phantasie und Kreativität Deiner Kinder steigerst
Sollen Deine Kinder kreativ sein? Sollen sie Phantasie und viele Einfälle haben? Magst Du beeindruckt sein von ihrem Ideenreichtum? Mit ein paar einfachen Tricks kann man diese Fertigkeiten fördern.
Nach dem Mitgefühl gelangen wir nun zur Kreativität. Zwischen den beiden gibt es sogar Verbindungen. Welche, das werde ich Dir gleich zeigen.
Ist „Kreativität“ überhaupt ein Wert? Sicher kein klassischer, aber da es mir wichtig ist, meinen Kindern Kreativität, Phantasie und Ideenreichtum mit zu geben, gehören diese Aspekte für mich in den Werte-Adventskalender (falls Du die Einführung verpasst hast, dann findest Du sie hier: Werte-Adventskalender für Eltern).
Ein weiterer Aspekt, der Deinem Kind sehr helfen kann im Leben? Wenn es lernt, mit seinen Gefühlen umzugehen. Weil das bedeutend ist für unsere psychische Gesundheit.
Gibt es bei euch immer mal Wutanfälle? Hat Dein Kind Ängste, ist öfter traurig, frustriert oder eifersüchtig? Falls Du darauf in Zukunft souverän reagieren möchtest und erfahren möchtest, wie Du ihm dabei jeweils am besten helfen kannst (vom Säugling bis zum Teenager), dann wäre mein großer Gefühlskurs perfekt für Dich. Anhand des 4-Schritte-Plans entwickelst Du jeweils für euch (je nach Alter Deines Kindes und nach Gefühl) die für euch passende Strategie zur Gefühlsverarbeitung. Denn bei Gefühlen gibt es keine Patentrezepte, aber viele hilfreiche Strategien!
Hier erfährst Du weitere Details und kannst den Kurs buchen, aktuell sogar noch mit großzügigem Rabatt:
Warum ich das hier schreibe? Wie Du siehst kommt dieser Blog ohne nervige Werbung aus, dafür mache ich aber auf meine eigenen Herzensprojekte aufmerksam und freue mich sehr, wenn sie auch Dein Leben bereichern können.
Was gehört zur Kreativität?
Für mich gehören zur Kreativität unterschiedliche Aspekte. Einerseits, dass viele neue Ideen generiert werden können (Ideenreichtum), andererseits aber auch, dass verschiedene Aspekte miteinander verknüpft und neu kombiniert werden können. Indem man sich z.B. von Bekanntem inspirieren lässt. Querdenken, also das Denken abseits der üblichen Gedankenwege, gehört auch dazu. Dazu ist eine Flexibilität im Denken nötig, damit vom Bekannten abgewichen werden kann. Auch die Phantasie (Vorstellungsvermögen) trägt zur Kreativität bei.
Warum ist Kreativität wichtig?
Gerade in unserer heutigen Welt, wo es so einfach ist, sich passiv mit immer neuen Inhalten berieseln zu lassen, ist es wichtig, unseren Kindern zu zeigen, wie sie selbst Ideen entwickeln können. Um eben nicht hauptsächlich Konsument zu sein, sondern Gestalter. Außerdem kann man mit kreativen Tätigkeiten z.B. den “Flow” erleben, ein Glücksgefühl, das durch eine konzentrierte Tätigkeit entstehen kann. Du selbst kennst es, wenn Du Dich in einer Tätigkeit verlierst, so dass Du kein Zeitgefühl mehr hast und so darin aufgehst, dass gerade nur noch diese Tätigkeit in Deinen Gedanken Raum hat.
Phantasie hat also nicht nur in künstlerischen Berufen einen wichtigen Platz, sondern kann bei vielen Tätigkeiten benötigt werden. Unter vielen Arbeitgebern ist Kreativität inzwischen ein hoch angesehener Wert. Denn an den wichtigen Positionen in Unternehmen, wo wirklich etwas verändert wird, ist Kreativität gefragt, um neue Wege einschlagen zu können.
Auch in den Wissenschaften ist die Kreativität wichtig. In der stark ausgeprägten Form der Phantasie findet sogar statt der puren Vorstellung ein “Einfühlen” in komplexe Sachverhalte statt. Viele Nobelpreisträger beschreiben z.B., dass sie sich vorgestellt haben, selbst ein Atom, Photon oder Molekül zu sein und so die Mechanismen entdeckt haben, die sie ohne dieses Einfühlen vielleicht nie entdeckt hätten (S.196 *).
Leider gibt es Studien, die zeigen, dass Kinder innerhalb der Schule wesentlich weniger Kreativität zeigen, als sie es außerhalb der Schule tun **. Die Schule scheint Kreativität also üblicherweise nicht besonders zu fördern, eher im Gegenteil. So dass wir zu Hause gegensteuern müssen.
Wie Du die Kreativität Deiner Kinder förderst (und Deine eigene auch!)
Es gibt mehrere Aspekte, wie die Kreativität von Kindern zu Hause gefördert werden kann:
- wenn Kinder ermutigt werden, neue und vielfältige Erlebnisse zu machen,
- die Ermutigung zum Phantasieren,
- wenn sie ermutigt werden, nicht immer nur angepasst zu denken/sein,
- die Unterstützung dabei, dass Kinder bei kreativen Tätigkeiten auch ausdauernd dabei bleiben,
- wenn die Mutter eine offene Einstellung gegenüber neuen Erfahrungen hat ***
Hier ist Dir vielleicht aufgefallen, dass einige Aspekte sehr an das flexible Selbstbild erinnern? Ja, auch damit hängt die Kreativität zusammen, denn das flexible Selbstbild und gerade der offene Umgang mit Fehlern fördert Kreativität. Zum flexiblen Selbstbild siehe Beitrag: Wie Dein Kind ein Gerne-Lerner statt eines Lern-Vermeiders wird – und Du auch!
Konkrete Anregungen
Im Folgenden findest Du ein paar Anregungen. Greife Dir einfach erstmal den Tipp heraus, den Du am interessantesten findest und probiere ihn aus:
- Ein recht einfacher Tipp: Ermutige Deine Kinder, vor allem beim Finden von Ideen ihre Hände zu benutzen und zu gestikulieren. In einer Studie mit 9-11-Jährigen hatten Kinder, denen nahe gelegt wurde, ihre Hände zu benutzen („benutze Deine Hände und überlege, was Dir sonst noch einfällt“), wesentlich mehr neue Ideen als Kinder, denen das nicht vorgeschlagen wurde. ****
- Rollenspiele fördern auch die Kreativität ***** und darin können sich die Kinder ausprobieren. Praktischerweise üben sie sich nebenher beim Schlüpfen in andere Rollen auch noch im Perspektivwechsel, den wir für das Mitgefühl benötigten (als Feuerwehrmann agiert man z.B. ja ganz anders, als wenn man z.B. eine Ärztin darstellt). Falls Dich auch das Thema Mitgefühl interessiert, dann findest Du hier mehr dazu: Wert 5: Mitgefühl / Empathie – Wie Deine Kinder Mitgefühl lernen
- Fragen! Fragen fordern einen zum Denken heraus. Dadurch sorgen sie dafür, dass Du versuchst, eine gute Antwort zu finden. Frage Dich zusammen mit Deinen Kindern im Alltag, vor allem, wenn ihr vor Problemen steht: “Wie könnte man das besser machen?”. Je mehr Fragen ihr generiert, desto mehr und bessere Antworten werden euch einfallen. Da das Gehirn wie ein Muskel funktioniert, den man trainieren kann, könnt auch ihr eure Ideenfitness trainieren. Und so immer leichter immer mehr Ideen generieren.
- Weniger ist mehr! Versucht doch mal, mit weniger auszukommen. Also z.B. während einer Autofahrt euch selbst Spiele auszudenken, das fanden unsere Großen schon mit 3/4 Jahren toll und hatten teilweise lustige, aber auch seltsame Ideen für mögliche Spiele. Oder sucht euch ein paar Materialien aus dem Haushalt zusammen (Toilettenpapier-Rollen, Zahnstocher usw.) und zu schaut, was ihr daraus machen könnt? Es kann auch die Kreativität anregen, wenn die Kinder (eine Zeit lang) nur sehr wenige Spielzeuge in ihren Zimmern haben. Beim Kauf von Spielzeugen kann man sich auch fragen, ob es Spielzeuge sind, die nur einen bestimmten Zweck erfüllen könne (wie z.B. ein Brettspiel), oder ob es Spielzeuge sind, die man auf möglichst viele Arten verwenden kann (z.B. Bauklötze…). Im Zweifel würde ich dem Spielzeug mit vielen Verwendungsmöglichkeiten den Vorzug geben.
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Zum nächsten Wert des Werte-Adventskalenders (7. Wert, Selbstbewusstsein) findest Du hier: Wert 7: Selbstbewusstsein – Steigere das Selbstvertrauen Deiner Kinder
Literaturverweise
* Root-Bernstein, R. S., Root-Bernstein, M. (1999) Sparks of genius :the thirteen thinking tools of the world’s most creative people. Boston: Houghton Mifflin Co.
** Runco, M. A., Acar, S., & Cayirdag, N. (2017). A closer look at the creativity gap and why students are less creative at school than outside of school. Thinking Skills and Creativity, 24, 242-249.
*** Kwaśniewska, J. M., Gralewski, J., Witkowska, E. M., Kostrzewska, M., & Lebuda, I. (2018). Mother’s personality traits and the climate for creativity they build with their children. Thinking Skills and Creativity, 27, 13-24.
**** Kirk, E., & Lewis, C. (2017). Gesture facilitates children’s creative thinking. Psychological Science, 28 (2), 225-232.
***** Silverman, I. W. (2016). In defense of the play-creativity hypothesis. Creativity Research Journal, 28 (2), 136-143.
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