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Wie Deine Einstellung gegenüber Stress Dein Leben beeinflusst

Stressmanagement und weniger Druck für Eltern mit Kindern

Senke Dein Sterbe-Risiko und reduziere Deine körperliche und psychische Reaktion auf Stress!

 

Kennst Du das? Morgens hast Du noch die besten Vorsätze für den Tag und dafür, was Du alles Schönes mit Deinen Kindern machen willst. Doch dann kommt Dir der Alltag mit Terminen, Zeitdruck und Unvorhergesehenem dazwischen…

Und abends merkst Du, dass Du vor lauter Gehetzt-Sein euren Tag gar nicht so gestalten konntest, wie Du es gerne gemacht hättest. Dass Du in manchen Situationen einfach nur reagiert hast, statt zu agieren. Manchmal vielleicht sogar so, wie Du es eigentlich nie wolltest (“ich hör mich ja an wie meine Mutter!”)?

Wusstest Du, dass ein Großteil der Eltern es wichtig findet, ihren Kindern ein Vorbild zu sein (87%), aber nahezu alle Eltern (98%) der Meinung sind, ihre eigenen Ansprüche nicht zu erfüllen und daher mit sich selbst unzufrieden sind (Daten aus der Forsa-Umfrage im Auftrag von “Eltern”, 2015)?

Ist das nicht tragisch? Wir Eltern haben eine Vorstellung davon, was wir unseren Kindern mitgeben wollen, kriegen es aber im Alltag nicht so hin wie gewünscht und machen uns dann auch noch Vorwürfe.

 

Was könnte der Grund dafür sein, dass wir unsere Vorstellung nicht einfach leben?

 

Eine mögliche Erklärung: Die oben genannte Studie ergab außerdem noch, dass in etwa zwei Drittel der Mütter (67%) angaben, dass bei ihnen Eile, Hetze und Zeitdruck alltäglich sind. Kommt Dir das bekannt vor?

Gehört der Stress bei Dir auch zum Alltag oder sind es eher nur wenige Ausnahmesituationen, in denen es bei euch mal stressig wird?

Leider ist es so, dass wir unter Stress anders reagieren als wenn wir entspannt sind. Denn unser Gehirn möchte uns helfen, mit der Situation besser umzugehen und schaltet quasi auf “Autopilot”. Damit wir keine Ressourcen “verplempern” mit dem Planen oder Problemlösen reagieren wir dann eher automatisiert und verfallen in Reaktionsmuster, die wir vielleicht aus unserer Kindheit kennen. Oder die uns eben gerade – ohne großes Nachdenken – zur Verfügung stehen. So kommt es auch, dass Du Dich vielleicht dabei ertappst, so mit den Kindern zu schimpfen wie Deine Eltern früher mit Dir (auch wenn Du Dir vorgenommen hattest, Deine Kinder ganz anders zu behandeln, hier erfährst Du mehr dazu: Warum unsere eigene Kindheit uns einholt als Eltern).

 

Sollen wir Eltern allen Stress von den Kindern fern halten? Nein!

In einem gewissen Rahmen und zeitlich begrenzt sind Belastungen hilfreich für uns. Sie helfen uns, Ressourcen zu aktivieren und zu Höchstleistungen aufzulaufen. Wie z.B. die Aufregung vor einer Prüfung oder einem Auftritt. Aber danach muss es auch wieder ruhigere Phasen geben, um neue Kräfte zu sammeln.

Für unsere Kinder ist es wichtig mit Stress umzugehen und das sollen sie auch lernen. Daher wäre es kontraproduktiv, ihnen einfach alles abzunehmen und alle Belastungen von ihnen fern zu halten. Es geht also nicht um das Schaffen einer idealen Welt ohne Stress! Denn die wird es später im Erwachsenenleben voraussichtlich auch nicht für Dein Kind geben.

Es geht darum, dass wir Eltern lernen, mit dem Stress umzugehen und das auch unseren Kindern zu vermitteln. Unsere Kinder lernen sehr stark am Modell (also an uns, durch Beobachtung). Daher kann unser eigener Umgang mit dem Stress ihnen entweder das Leben erleichtern oder es ihnen erschweren. Indem sie sich entweder hilfreiche Techniken von uns abschauen können oder nicht. Und eine bestimmte, sehr hilfreiche Einstellung, die ich gleich beschreibe.

 

Bewertung von Stress als “Zaubermittel”

Wusstest Du, dass es von großer Bedeutung sein kann, ob Du Stress als “gesundheitsschädlich” bewertest oder nicht? In einer groß angelegten Untersuchung * mit über 28.000 Leuten zeigten Menschen, die berichtet hatten, dass sie viel Stress haben und außerdem angaben, dass sie empfinden, dass ihr Stress sich negativ auf ihre Gesundheit auswirkt, ein 43% höheres Sterberisiko in den folgenden 9 Jahren. Im Vergleich zu denjenigen, die nicht diese beiden Angaben machten.

Es könnte also sein, dass die Annahme, dass Stress gesundheitsschädlich ist (gerade wenn Du selbst unter Stress stehst) Dein Sterberisiko um einiges erhöht. Die gute Nachricht ist, dass man seine Einstellung dazu ändern kann!

Denn eine weitere Studie ** fand, dass sich unsere Annahmen über Stress verändern können (= stress mindset, ob wir Stress als stärkend oder schwächend wahrnehmen). Je nachdem, welche Informationen uns über Stress dargeboten werden. Leute mit der Einstellung, dass Stress stärken kann, zeigten einen besser angepassten Verlauf ihrer Cortisol-Werte in einer akuten Stresssituation. Die eigene positivere Einstellung gegenüber Stress wirkte sich also positiv auf die körperliche Stress-Antwort aus. Auch in anderen Studien fanden sich positive Auswirkungen auf die Stress-Antwort des Herzens (kardiovaskuläre Antwort, siehe ***) und auch auf weitere emotionale und kognitive Prozesse (z.B. höhere kognitive Flexibilität, positivere Gefühle, erhöhte Aufmerksamkeit auf Positives). ****

Wenn Du das hier gelesen hast und damit zu einer positiveren Bewertung von Stress gelangst, kann das folglich Deine Einstellung gegenüber Stress verändern und damit auch Deine psychische und körperliche Reaktion auf Stressoren sowie Dein Sterberisiko!

 

Stress abbauen und reduzieren
Stressbewältigung mit Tipps zur eigenen Einstellung

Was kannst Du tun, um mit Stress umzugehen?

  • Bewertung von Belastungen überdenken: Überlege, ob Du den von Dir erlebten Stress als gesundheitsschädlich ansiehst. Falls ja, was könnte Deine Einstellung verändern (siehe oben)?
  • Relativieren: wie wichtig ist diese Situation, diese eine Note, dieses eine Arbeitsergebnis aufs Leben gesehen? Ist dieser Stress dafür notwendig? Oder bauschen wir die Situation gerade unnötig auf und könnten auch etwas entspannter agieren, um den Stress abzubauen?
  • Überlegen, wo zu viel Druck aufgebaut wird: Fühlst Du Dich durch die Arbeit, Deine Schwiegermutter oder die Erzieher/Lehrer Deines Kindes unter Druck gesetzt? Kannst Du spüren, aus welcher Richtung es sich für Dich anfühlt, als ob der Druck höher ist als er sollte? Oder setzt Du Dich selbst unter Druck? Falls Dein Kind schon ein Schulkind ist, dann kannst Du es auch fragen, ob und von welcher Seite es sich unter Druck gesetzt fühlt. Leider sind die Kinder im Schulsystem einem recht hohen Druck ausgesetzt. Ein Beispiel: ein Mitschüler meiner Tochter weinte in der 5. Klasse, weil er für diese eine Stunde zusammen mit seiner Kleingruppe eine 2 in einem künstlerischen Fach bekommen hatte. Die Note galt nur für diese eine Stunde und es war eine 2!
  • Kinder einbeziehen: Sind Deine Kinder schon etwas größer, dann haben sie vielleicht auch tolle Ideen, wie ihr gemeinsam den Stress reduzieren könntet? Überlegt, was euch gut tut und euch entspannt.
  • Routinen / Gewohnheiten etablieren. Was Dir besonders hilft: Wenn es eine Routine oder Gewohnheit gibt, die Du in kleinen Schritten etablieren kannst, um diese Situation auf lange Sicht zu entstressen. Wie Du Gewohnheiten erfolgreich aufbaust, erfährst Du hier: Gewohnheiten – erleichtere Dein Leben und das Deiner Kinder.

 

Alles Liebe!

Daniela

 

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Quellen:

* Keller, A., Litzelman, K., Wisk, L.E., Maddox, T., Cheng, E.R., Creswell, P.D., & Witt, W.P. (2012). Does the Perception that Stress Affects Health Matter? The Association With Health and Mortality. Health Psychology, 31, 5, 677-684.

(Bei dieser Studie wurde kontrolliert für soziodemographische Faktoren sowie Gesundheitsverhalten, Zugang zu Gesundheitsfaktoren und Versuche der Stressreduktion. Durch diese Faktoren ist der Effekt also nicht erklärbar!)

** Crum, A.J., Salovey, P., & Achor, S. (2013). Rethinking Stress. The Role of Mindsets in Determining the Stress Response. Journal of Personality and Social Psychology, 104, 4, 716-733.

*** Jamieson, J.P., Nock, M.K., & Mendes, W.B. (2011). Mind Over Matter: Reappraising Arousal Improves Cardiovascular and Cognitive Responses to Stress. Journal of Experimental Psychology: General. DOI: 10.1037/a002571

**** Crum, A.J., Akinola, M., Martin, A., & Fath, S. (2017). The role of stress mindset in shaping cognitive, emotional, and physiological responses to challenging and threatening stress. Anxiety, Stress, & Coping, 30, 4, 379-395.

4 Kommentare zu „Wie Deine Einstellung gegenüber Stress Dein Leben beeinflusst“

  1. Toller Text,
    es gibt mittlerweile viele Blogs und Beiträge, welche Themen rund um Familie aufgreifen.
    Es gibt jedoch einige wenige die mich genau an den wunden Punkten treffen, mich tief berühren und mein Gedachtes sehr präzise in Worte zusammenfasst. Diese Beiträge gehören zu genau diesen.
    Sehr schön zu lesen, sehr ehrlich und vor allem hilfreich.
    Vielen Dank das sich jemand die Zeit nimmt, um uns Eltern und all diejenigen die mit Kindern zu tun haben, mit Verständnis und hilfreichen Erläuterungen den Tag aufzuwerten und Denkanstösse zu geben.
    Danke

    1. Daniela Galashan

      Liebe Nora!
      Vielen lieben Dank für Dein Kompliment!
      Das bedeutet mir sehr viel. Wenn ich sowas lese, dann weiß ich wieder, warum ich den Blog habe und weitermache damit.
      Ich freue mich, dass Du meine Leserin bist!
      Alles Liebe!
      Daniela

  2. Spannend, dass wir unter Stress in Reaktionsmuster verfallen, die wir aus der Kindheit kennen. Ich weiß nicht, ob ich Stress für mich als etwas Positives verbuchen kann. Ich werde mir nächste Woche eine Stunde Auszeit nehmen und lernen, wie ich meinen Körper gezielt entspanne. Deinen Hinweis, zu schauen, ob der Druck gerechtfertigt ist, ist sicher sinnvoll.

    1. Daniela Galashan

      Liebe Anna,

      das freut mich, wenn Dir der Beitrag dazu verhilft, dass Du Dir Auszeiten nimmst!
      Den Körper zu entspannen hilft auf jeden Fall!
      Ich wünsche Dir, dass Du das in Deinen Alltag integrieren kannst, dann bin ich mir sicher, dass es sich dauerhaft auszahlen wird, wenn Du immer entspannter wirst!

      Alles Liebe für Dich!
      Daniela

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