Fördere durch Gefühlsregulation die psychische Gesundheit Deines Kindes!
Wenn Du erfahren möchtest, welche Superpower Deinem Kind sowohl eine größere Wahrscheinlichkeit für psychische Gesundheit, als auch bessere Schulnoten und bessere Beziehungen zu anderen bescheren kann, dann schau Dir entweder das Video an oder lese den Beitrag unter dem Video.
Kaum etwas beeinflusst das Leben Deines Kindes so stark wie die Emotionsregulation.
Das Video zeigt die 1. Lektion meines großen Gefühlskurses. Hier findest Du mehr Infos dazu:
Stehst Du hilflos vorm Wutanfall?
Wie geht es Dir, wenn Dein Kind einen Wutanfall hat? Fühlst Du Dich dann manchmal, als ob Du vor einer Wand stehst und nicht weißt, wie Du reagieren sollst?
Oder wenn Dein Kind Ängste und Sorgen hat? Weißt Du dann, wie Du es am besten unterstützen kannst? Damit es lernt, damit umgehen?
Gefühlsregulation und psychische Gesundheit
Eine wichtige Tatsache über Gefühle: Es geht nicht darum, negative Gefühle zu vermeiden.
Ziel ist es, gut mit den Gefühlen umgehen zu können, auch mit den negativen. Damit Du Dir nach einer Situation mit negativen Gefühlen sagen kannst, dass ihr es zusammen gut gemeistert habt.
In der Literatur findet sich die Angabe, dass laut Erziehern ca. jedes 5. Kind Auffälligkeiten im sozial-emotionalen Verhalten hat.
Defizite in der Gefühlsregulation sind ein Faktor, der oft psychischen Störungen vorangeht. Also lagen zuerst die Defizite in der Gefühlsregulation vor und es entwickelte sich dann eine psychische Störung.
Sloan & Kollegen (2017) bezeichnen Emotionsregulation als “transdiagnostisches Konstrukt”. Das bedeutet: Gefühlsregulation ist störungsübergreifend wirksam, also über verschiedene Diagnosen hinweg.
Denn jemand mit guter Gefühlsregulation ist weniger anfällig für psychische Störungen. Und bei einer Verbesserung der Emotionsregulation verbessern sich auch viele psychische Störungen. Das gilt für viele verschiedene Arten psychischer Störungen, z.B. Angststörungen, Depression, Persönlichkeitsstörungen, Substanzmissbrauch, Essstörungen.
Gefühlsregulation ist also störungs-übergreifend sehr wichtig.
Studien konnten zeigen, dass Kinder, die eine gute Gefühlsregulation haben und kognitiv oder sprachlich etwas beeinträchtigt sind, bessere Schulnoten haben als sie eigentlich von ihren schulischen Fähigkeiten her hätten. Weil ihre gute Emotionsregulation ihnen dabei hilft. Da wirkt eine gute Gefühlsregulation im Grunde wie ein Puffer, der Schwierigkeiten in anderen Bereichen “abpuffert” und so abschwächt, dass sie sich nicht so stark auf den Schulerfolg auswirken.
Außerdem gibt es Zusammenhänge zwischen Substanzmissbrauch und Gefühlsregulation. Denn jemand, der mit seinen Gefühlen umgehen und sie verarbeiten kann, hat es nicht so nötig, sie durch Drogen zu betäuben oder zu verdrängen. Kinder, die gelernt haben, ihre Gefühle zu regulieren, sind daher laut Studien weniger anfällig für Drogen.

Gefühlsregulation und Beziehungen
In der heutigen hektischen Welt ist es immer wichtiger, dass Kinder lernen, sich auf sich selbst zu besinnen, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, aber auch auf die Gefühle anderer einzugehen. Die Medien heutzutage machen uns echte Beziehungen untereinander immer schwerer und machen es immer schwieriger, echte Nähe zu erreichen. Wenn unsere Kinder aber ihre eigenen Gefühle kennen und mit ihnen umgehen können, sind ihnen auch tiefere Beziehung möglich als es der Fall wäre, wenn sie nicht mit ihren Gefühlen in Einklang wären.
Das heißt, es ist ein großer Schatz, den du deinem Kind mitgeben kannst, wenn du ihm hilfst, wie es seine eigenen Gefühle wahrnehmen und verarbeiten kann und wie es mit den Gefühlen anderer umgehen kann.
Und natürlich wenn Du mit Deinen eigenen Gefühlen entspannt umgehen kannst. Für beides findest Du effektive Strategien im großen Gefühlskurs:
Bei Fragen maile mir gerne an Daniela@liebeundhirn.de.
Alles Liebe!
Daniela
Quellen:
- Gut, J., Reimann, G. & Grob, A. (2012). Kognitive, sprachliche, mathematische und sozial-emotionale Kompetenzen als Prädiktoren späterer schulischer Leistungen: Können die Leistungen eines Kindes in den IDS dessen Schulleistungen drei Jahre später vorhersagen? Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 26 (3), 213–220.
- Sloan E., Hall K., Moulding R., Bryce S., Mildred H. & Staiger P.K. (2017). Emotion regulation as a transdiagnostic treatment construct across anxiety, depression, substance, eating and borderline personality disorders: A systematic review. Clin Psychol Rev, 57, 141–63.
- Stamm, M. & Edelmann, D. (Hrsg.). (2013). Handbuch frühkindliche Bildungsforschung, Wiesbaden: Springer VS.
- Trentacosta, C.J., & Shaw, D.S. (2009). Emotional self-regulation, peer rejection, and antisocial behavior: Developmental associations from early childhood to early adolescence. J Appl Dev Psychol, 30 (3), 356-365.
Vielen Dank für den Artikel über die Bedeutung der Emotionsregulation bei Kindern. Mir war nicht bewusst, dass ein Mangel an Gefühlsregulation zu psychischen Problemen führen kann. Meine Nichte ist sehr impulsiv und in den letzten Monaten so verhaltensauffällig, dass meine Schwester schon überlegt, mit ihr in eine Kinderpsychiatrie zu gehen, um herauszufinden, woran das liegen könnte.
Liebe Laura,
gerne!
Ja, leider ist das tatsächlich der Fall, auch wenn viele Erwachsene, die so aufgewachsen sind und nicht gelernt haben ihre Gefühle zu regulieren meist sagen, dass schon alles in Ordnung ist. Die aufgestauten Gefühle suchen sich irgendwann ihren Weg oder sie wurden so lange verdrängt, dass das entsprechende Gefühl gar nicht mehr gefühlt werden kann, was wiederum einen ganz schönen Verlust für denjenigen darstellt, da ihm dann ja ein Teil der Gefühlspalette fehlt.
Vielleicht gibt es auch Stellen der Erziehungsberatung, -hilfe oder psychologische Unterstützung in der Nähe? Ein Aufenthalt in einer Psychiatrie wäre ja ein ganz schön großer Schritt, weil das Kind da richtig raus gerissen würde. Es sei denn es gäbe ambulante Termine, so dass das Kind zu Hause bleiben kann?
Alles Gute für die Nichte!
Daniela Galashan