Inhaltsverzeichnis
Die für EUCH richtigen Regeln finden – so geht’s!
Falls Du noch überlegst, ob Familienregeln an sich sinnvoll sind, dann schau gerne hier vorbei: Wie Familienregeln euch im Alltag helfen – Deinem Kind und euch als Familie. Denn damit kommst Du zum ersten Beitrag dieser dreiteiligen Serie zu Regeln in der Familie. Dieser Beitrag hier ist der zweite.
Um genau die Regeln zu finden, die Deiner Familie am besten helfen, müssen sie von Dir/euch selbst festgelegt werden. Denn ihr wisst am besten, wo die Streitpunkte und Problemstellen bei euch zu Hause liegen. Um die zu finden, zeige ich Dir weiter unten zwei verschiedene Methoden.
Gibt es bei euch immer mal Wutanfälle? Hat Dein Kind Ängste, ist öfter traurig, frustriert oder eifersüchtig? Falls Du darauf in Zukunft souverän reagieren möchtest und erfahren möchtest, wie Du ihm dabei jeweils am besten helfen kannst (vom Säugling bis zum Teenager), dann wäre mein großer Gefühlskurs perfekt für Dich. Anhand des 4-Schritte-Plans entwickelst Du jeweils für euch (je nach Alter Deines Kindes und nach Gefühl) die für euch passende Strategie zur Gefühlsverarbeitung. Denn bei Gefühlen gibt es keine Patentrezepte, aber viele hilfreiche Strategien!
Hier erfährst Du weitere Details und kannst den Kurs buchen, aktuell sogar noch mit großzügigem Rabatt:
Warum ich das hier schreibe? Wie Du siehst kommt dieser Blog ohne nervige Werbung aus, dafür mache ich aber auf meine eigenen Herzensprojekte aufmerksam und freue mich sehr, wenn sie auch Dein Leben bereichern können.
In jeder Familie gibt es viele Konflikt-Möglichkeiten. Diese Situationen, über die man sich immer wieder ärgert, kosten viel Energie und sind für alle Seiten nicht schön.
Wäre es nicht toll, solch eine problematische Situation bei euch ausräumen zu können? Oder zumindest dafür zu sorgen, dass es weniger häufig auftritt?
In drei Schritten findest und formulierst Du solche für euch passende Regeln:
1.)Wie Du Ansatzpunkte für Regeln finden kannst
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: durch Fragen oder durch Beobachtung. Probier das aus, was Dir besser gefällt oder versuche es mit beiden Methoden nacheinander.
Durch Fragen
Am besten kommst Du den Ansatzpunkten für die Regeln mit diesen Fragen auf die Schliche:
- Gibt es Dinge, über die Du Dich regelmäßig aufregst in eurer Familie? Z.B. die immer wieder wild im Flur verteilten Jacken/ Schuhe/ Schulranzen, die eigentlich einen Platz haben? Der nicht runter geklappte Klodeckel oder die offene Zahnpastatube?
- Welche Dinge stören Dich immer wieder oder rauben Dir den letzten Nerv? Vielleicht habt ihr gerade öfter Probleme mit bestimmten Verhaltensweisen der Kinder (z.B. Wutausbrüche mit hauen, beißen, Türen knallen… je nach Alter? Smartphone/Tablet nicht aus der Hand legen…?)?
- Gibt es bei uns Verhaltensweisen oder Angewohnheiten, die mich besonders stören?
In diesen Bereichen gibt es häufig Reibungspunkte, die könntest Du also gedanklich durchgehen:
- Im Morgenablauf,
- nach dem nach Hause kommen,
- bei der Abendroutine / beim ins Bett bringen,
- um das Essen herum (davor, dabei, danach),
- in Verkehrsmitteln (Auto, Bahn…),
- auf den täglichen Wegen (zu Kindergarten/Schule, auf dem Nachhauseweg,
- beim Spazierengehen…),
- rund um Hygiene (Waschen, duschen, Fingernägel etc. sauber halten, Zähne putzen…)?
Hast Du nichts oder kaum was gefunden?
Oder hast Du den Eindruck, durch die Fragen nicht die wirklich hilfreichen Ansatzpunkte gefunden zu haben? Dann gibt es außer den Fragen noch eine zweite Möglichkeit, eure Problempunkte aufzudecken:
Durch Beobachtung
Weitere Streitpunkte findest Du am einfachsten, wenn Du euren Alltag beobachtest und darauf achtest, was Dich aufregt oder nervt (und das nicht nur einmal, sondern häufiger). Oder worüber ihr euch häufiger streitet. Am besten machst Du Deine Beobachtung mindestens einmal an einem Wochentag und einmal am Wochenende, weil es da jeweils unterschiedliche Abläufe gibt. Daher können Dir dann unterschiedliche Aspekte auffallen. Manche konfliktträchtigen Situationen treten eventuell nur während der Woche auf, andere nur am Wochenende.
Ermutige ruhig auch Deinen Partner und die anderen Familienmitglieder (falls es nicht gerade Kleinkinder sind), Punkte zu finden, die sie immer wieder stören oder über die sie sich öfter aufregen.
Falls Du nun zu viele Punkte gefunden hast, dann keine Sorge, denn im nächsten Schritt wird es darum gehen, wie Du aus dieser Fülle an Punkten die für EUCH wichtigsten Familienregeln finden kannst.
2.)Die hilfreichsten Ansatzpunkte aussuchen
Natürlich kannst du einfach überlegen, was dir am wichtigsten ist und so eine Hierarchie der Ansatzpunkte erstellen. Vielleicht fällt Dir die Auswahl der paar Regeln, die ihr als erstes angehen wollt, ja leicht.
Falls nicht, dann wäre ein Punktesystem möglich, um die für euch besten Regeln rauszusuchen:
Das bedeutet, du vergibst Punkte für einzelne Kriterien, z.B. gibt es jeweils einen Punkt, wenn diese Problemsituation oder dieses Problemverhalten
- Dich ganz besonders stört (also z.B. jeweils ein Punkt für die 5 allerschlimmsten Nervenfresser unter all Deinen gesammelten Punkten)
- das Leben erleichtern würde, wenn es kein Streitpunkt mehr wäre (da könnte man z.B. pro Familienmitglied, dem es das Leben erleichtern würde, einen Punkt geben, so dass es maximal so viele Punkte werden können wie ihr Familienmitglieder habt)
- Dir persönlich (oder euch Eltern) besonders wichtig ist (z.B. wenn es um Tischmanieren oder anderes Verhalten geht, auch hier kannst Du z.B. 2 Punkte vergeben, wenn es euch beiden als Eltern sehr wichtig ist).
- dringend angegangen werden muss (wenn es sich um ein aktuell “heißes Thema” handelt, das eher keinen Aufschub duldet, sondern baldmöglichst aufgelöst werden sollte)
Nun kannst Du recht gut sehen, welche Streitpunkte besonders viele Punkte bekommen haben, mit denen erleichtert ihr euch das Leben am meisten!
Ratsam ist es, mit nicht mehr als 5 Regeln anzufangen. Wenn die zur Gewohnheit geworden sind, dann könnte man bei Bedarf neue Regeln einführen. Eine übliche Zeitspanne für das Austesten neuer Regeln sind 21 Tage, ein Monat wäre noch besser. Aber dazu mehr im nächsten Artikel…
3.)Wie Du aus Ansatzpunkten Regeln machst
Die Ansatzpunkte werden zu Regeln, indem Du möglichst kurz zusammenfasst, was getan werden soll. Also aufs TUN konzentriert. Und nicht darauf, was nicht zu tun ist.
Denn wenn Dein Kind die Regel “nicht beißen” bekommt, kann das “nicht” dabei leicht untergehen. Außerdem hat es mit der Regel ja keine Handlungsanweisung, was es stattdessen tun soll. Und von allein findet es vielleicht keine Alternative (vor allem, wenn es kleiner ist).
Negative Verhaltensweisen (z.b. beißen, hauen, Türen knallen…) ersetzt man also am besten durch positive Verhaltensweisen.
Ein Beispiel: Unsere Kleine hat in der letzten Zeit leider mehrfach in der Krippe andere Kinder und ihre Erzieher gebissen. Wir besprachen mit ihr dann, dass nur Schaf und Bär (ihre Lieblings-Kuscheltiere, in die sie gerne mal übermütig beißt) gebissen werden dürfen, weil es Menschen weh tut. Sie hat es selbst in den nächsten Tagen öfters wiederholt und uns erzählt, wen sie nur beißen kann (Bär/ Schaf/ Kuscheltiere). Anscheinend ist es in der Krippe nun wesentlich besser geworden mit dem Beißen.
Das Vorgehen nochmal zusammengefasst:
1.)Ansatzpunkte sammeln, die euch im Alltag am meisten Stress und Nerven kosten. Durch Fragen oder Beobachtung.
2.)Problempunkte auswählen. Falls das nicht so einfach ist, ist ein Punktesystem zur Hilfe möglich. Mit den nun ausgewählten Punkten könnt ihr die besten Effekte erzielen, euch am meisten Kraft sparen und am einfachsten zur Verbesserung des Familienklimas beitragen.
3.)Aus den Ansatzpunkten Regeln formulieren. Möglichst kurz, positiv und aufs TUN konzentriert.
Wie Du die Regeln finden, auswählen und formulieren kannst, weißt Du nun ja.
Wie Du sie am besten gemeinsam mit der Familie diskutierst, einführst und Konsequenzen festlegst, erfährst Du im dritten Teil der Serie zu den Familienregeln. Den findest Du, wenn Du hier klickst: Familienregeln einführen und dafür sorgen, dass sie auch helfen
Möchtest Du kostenfrei weitere Anregungen zur Förderung Deiner Kinder erhalten? Und einen Putzplan zum selbst ausfüllen? Dann melde Dich gleich unten zu meinem wöchentlichen Newsletter an. Damit bekommst Du auch Zugang zur Schatzkiste mit all meinen zusätzlichen Inhalten. Mit Motivationskärtchen für Dein Kind, Checklisten, einem selbst ausfüllbaren Putzplan/Haushaltsplan usw.
Bitte vergesse nicht, meine erste Mail zu bestätigen. Auch wenn sie vielleicht im Spam-Ordner gelandet ist (wegen des Wortes „Liebe“ im Absender LiebeUndHirn). Sonst darf ich Dir keine E-Mail mit dem Passwort und auch keine weiteren E-Mails mehr schicken.
Wie ist es bei Dir? Welche Situationen oder Verhaltensweisen regen Dich besonders auf in eurer Familie?
Ich bin gespannt auf Deine Antwort.
Die kannst Du gerne unten in der Kommentarfunktion hinterlassen oder mir per E-Mail schicken an Daniela@liebeundhirn.de.
Alles Liebe!
Daniela
Interessante Ansätze!
Dankeschön liebe Yve,
das freut mich, dass Dir der Blog-Artikel gefällt!
Alles Liebe!
Daniela